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Gesammelte Schwindeleien
II. Familienfeier

Familienfeier
die alte Leier
mit Leichen im Keller
und Lachs auf dem Teller
und Mienen zum Spiel,
Fettnäpfchenparcour,
zu lautem Gelächter
und Blick auf die Uhr.

Empfindsame Seelen,
die sich zerquälen.
Furchtbares Mühen,
es gibt kein Entfliehen.
Erwartungen bellen
und niemand kann wählen
mit Schweiß auf der Stirn
und Amok im Hirn.
Doch domestiziert,
damit nichts passiert.

Ja, prächtig, die Kleinen!
Nein, sind sie gewachsen
und so talentiert.
Nun lasst doch die Faxen!
Dann spielen sie Geige,
ein Liedchen im Chor
zu Muttis Geburtstag.
Ein Bach. Volles Rohr!

Gespräch mit dem Schwager.
Der Götz hätt´ das Wort
zu den Sprüchen auf Lager!
Ich schweige vor Ort,
zitiere im Stillen
den Satz fort und fort.

Die Tochter von vierzig,
wird wieder ganz klein.
Sie grollt zwar und wehrt sich,
doch schnappt dabei ein.
Und Vater wird fuchtig:
Sind wir wieder Schuld?
Und dann richtig wuchtig
ganz ohne Geduld:
Du sei besser still
und hör auf zu lästern!
Dein Gerede von Gestern
kannst du dir sparen!
Sind wir im Klaren?

Am Ende hat alles
ein Ende. War nett.
Man nimmt endlich Abschied
von dem Korsett.
Erleichtert und dankbar.
Das muss man verdauen.
Jetzt nichts wie nach Hause,
um wiederzukauen.